Geschichte Galionsfigur der Gorch Fock

Wohl nur wenige Schiffe haben ihre Galionsfigur so oft gewechselt wie die Gorch Fock. Dabei blieb die Form der Figur, ein Albatros, bis auf Details jedoch immer gleich. Zuletzt ist die Figur binnen eines Jahres zweimal auf See verloren gegangen ( 2002/2003 ).

  • Der erste Albatros von 1958 riss nach wenigen Jahren ab.
  • Die Ersatzfigur ( zweiter Albatros ) war wie die erste aus Holz.
  • 1969 wurde die Holzfigur aus Gewichtsgründen und wegen Problemen mit dem gold-farbenem Anstrich, der auf Holz immer wieder abblätterte, gegen den dritten Albatros ausgetauscht, der diesmal aus Polyester war. Die alte Figur kam ins Museum. Die Firmengründer der Fa. Fiberglas Technik waren zu dieser Zeit auch mit dem Bau der Galionsfigur befasst. Es wurde extra eine neue Figur als Modell gebaut, um Negativformen herstellen zu können. Aus diesen wurde der Albatros dann gefertigt. Die Formen wurden bei der Marine eingelagert und sind bis heute erhalten.
  • Von 2000 bis 2001 wird die Gorch Fock in der Werft überholt. Die Flächen hinter der Figur waren stark korrodiert und es lief rostiges Wasser aus dem Albatros. Auch schlecht gemachte Reparaturen wie das Ausschäumen der Figur waren nicht sehr förderlich für deren Erhalt gewesen. Also versuchte man, die Figur abzunehmen, was mißlang und beim Zerschneiden der Figur endete, um sie abzubekommen. Der nun vierte Albatros wird bei einer Firma bei Bremen ebenfalls aus Polyester gefertigt.
  • In der Nacht zum 11. Dezember 2002 im Ärmelkanal ging die Galionsfigur in schwerer See verloren. Der fünfte Albatros wurde nun wieder aus Eschenholz gefertigt, weil es viele Meinungen gab, doch wieder zu diesem traditionellen Werkstoff zurückzukehren. Was sich wie damals auch, als falsche Entscheidung herausstellen sollte.
  • Am 5. Dezember 2003, also ein knappes Jahr später, verlor die Gorch Fock ihre hölzerne Galionsfigur etwa 100 Seemeilen westlich der französischen Küste, in der stürmischen Biskaya.
  • Anfang 2004 erhält die Fa. Fiberglas Technik von der Elsflether Werft in Absprache mit der Deutschen Marine den Auftrag zum Bau einer neuen Galionsfigur. Karl-Heinrich Lehmann, einer der Gründer von Fiberglas Technik, hatte den Kontakt zur Marine und der Werft hergestellt. Er hatte die Herstellung der ersten bei Blohm + Voss aus Polyester gebauten Galionsfigur als damaliger Abteilungsleiter auch bearbeitet. In der Presse hatte er alle Vorfälle verfolgt und sah sich nach dem letzten Verlust der Figur zum Handeln gezwungen, es besser zu machen. Die erste GFK-Figur von Blohm + Voss hielt immerhin über dreißig Jahre.
    Nun wurde die neue Polyester Galionsfigur komplett mit einem Edelstahl-Verstärkungsrahmen durchzogen. Ebenso wurde sie von hinten mit GFK komplett geschlossen, um Korrosionsschäden von vornherein auszuschließen. Die Figur wurde in einem Stück gefertigt, um der ganzen Konstruktion mehr Festigkeit zu geben. Bei einigen früheren Figuren waren diese an den Flügeln getrennt. Da die Figur bei schwerem Seegang ganz untertaucht, treten hier gewaltige Kräfte auf.
  • Am 26. Februar 2004 wird in Elsfleth der neue Albatros feierlich enthüllt.